Die
Mimik
Neben
den Augen und den unterschiedlichen Varianten von Blicken spielt der
gesamte Gesichtsausdruck eine nicht minder wichtige Rolle, wenn es
darum geht, sich auf kommunikativer Ebene zu begegnen und sich
wahrzunehmen.
Wie
in allen anderen Bereichen der Mimik gibt es auch hier auffällige
Gesichtszüge, die eindeutig zu interpretieren sind, aber ebenso
Gesichtszüge, die falsch gedeutet werden. Ob jemand unfreundlich
wirkt, hängt längst nicht immer von der tatsächlichen Laune oder
Stimmung der Person ab, sondern mitunter auch von den genetischen
Voraussetzungen der Gesichtszüge. Menschen mit etwas nach unten
geformten Lippen wirken zum Beispiel gleichgültiger oder missmutiger
als andere Menschen, auch wenn das ihrer tatsächlichen Gemütslage
in keiner Weise entsprechen muss. Sie tun also gut daran, die gesamte Ausdrucksweise des Gesprächspartners
wahrzunehmen und nicht nur darauf zu achten, ob sich ein Stirnrunzeln
abzeichnet oder die Mundwinkel nach oben oder nach unten zeigen.
Ungeachtet
dessen weiß man, dass sich im Zuge bestimmter Gesichtsausdrücke
immer auch bestimmte Gesichtsmuskeln bewegen und das Profil
entsprechend erscheinen lassen. Die nachfolgenden Abbildungen geben
Ihnen einen vereinfachten Hinweis darauf, welche Partien des Gesichts
sich bei welchen Ausdrücken verändern, sich in Bewegung setzen oder
angespannt sind.
Ruhe. Die
Gesichtsmuskeln bewegen sich nicht.
Nachdenken: Die
Augenmuskeln ziehen sich zusammen.
Trotz: Die
Muskeln des Mundes und der Trompetermuskel ziehen sich zusammen,
ebenso die Augenringmuskeln und die in Querrichtung wirkenden
Augenbrauenmuskeln.1
Ernst:
Leichtes Zusammenziehen der Ringmuskeln und Stirnmuskeln.
Traurigkeit:
Zusammenziehen der Augenringmuskeln, das Herabziehen der Mundwinkel
und Zusammenziehen der Mundringmuskeln.
Schmerz:
Augenringmuskeln, Augenbrauenrunzler, Stirnmuskeln und Augenlider
bewegen sich nach oben, die Mundwinkel und Unterlippenherabzieher
kontrahieren sich.
Freude: Mundwinkelheber
und Augenlidmuskeln sind leicht angeregt.
Lachen: Die
großen Jochbeinmuskeln spreizen sich, die Lachmuskeln ziehen sich
zusammen, ebenso der Mundwinkelheber und Trompetermuskel.
Weinen: Die
Jochbeinmuskeln und Augenmuskeln spannen sich, ebenso die
Oberlippenheber, während sich die Mundwinkelherabzieher
zusammenziehen.
Verachtung: Die
Mundwinkel und Unterlippenherabzieher kontrahieren sich, die
Nasenflügel und Oberlippenheber spreizen sich, die oberen Augenlider
senken sich leicht.
Erstaunen: Die
Stirnmuskeln und Augenringmuskeln spreizen sich, das obere Augenlid
hebt sich, die Mund- und Lippenmuskeln erschlaffen.
Weitere
Gesichtsausdrücke und Mimiken werden nachfolgend tabellarisch
aufgeführt und mit Deutungsmöglichkeiten versehen.
Übersichtstabelle
1 Mimik:
Mimik |
Mögliche
Deutung
|
„Langes
Gesicht“ machen, sich die Nase rümpfen oder den Kopf ruckartig
zurückwerfen.
Auch verengte Pupillen. |
Ablehnung
|
Den
Mund öffnen
|
Erstaunen
|
Die
Augenbrauen werden angehoben
|
Erstaunen/Skepsis
|
Es
wird Blickkontakt gehalten
|
Interesse
|
Ein
Mundwinkel wird angehoben
|
Arroganz/Überlegenheit
|
Die
Augenbrauen werden angehoben
|
Arroganz/Überlegenheit
|
Die
Unterlippe wird hochgezogen
|
Nachdenklichkeit
|
Das
Gesicht wird verdeckt
|
Verlegenheit
|
Auffällig
häufiger Augenlidschlag
|
Unsicherheit,
Nervosität
|
Es
wird kein Blickkontakt gehalten |
Desinteresse,
Verlegenheit
|
Zusammengekniffene
Lippen
|
Innere
Anspannung, Abschottung
|
1 Der
so genannte Trompetermuskel dient unter anderem dafür, den
Speisebrei zurück zwischen die Zähne zu schieben und drückt beim
Pfeifen gegen die Zähne.
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