Sonntag, 26. August 2012

Passiv - wie war das nochmal ...

Was ist eigentlich Passiv?
  • Es gibt zwei grundsätzliche Satzstrukturen in der Deutschen wie in der Englischen Sprache. Man kann einen Satz im Aktiv ausdrücken oder aber im Passiv.
  • Aktiv- wie Passivsätze können zudem in unterschiedlichen Zeiten ausgedrückt werden. Zum Beispiel in der Gegenwart, in der Vergangenheit oder in der Zukunft etc. (Vgl. zu den englischen Zeiten unter Label „Englisch“, „Grammatik“, „Tenses“).
  • Im Passiv steht ein Satz, wenn (im übertragenen Sinne) das Subjekt nicht selber etwas „tut“ oder „macht“, sondern wenn mit dem Subjekt etwas „gemacht wird“ oder „gemacht wurde“ oder „gemacht werden wird“ etc.
 
Hä? Subjekt, Objekt? Verstehe ich nicht...
  • Ein Subjekt ist das Satzglied bzw. der Satzteil auf die Frage „Wer oder was?“
  • Beispiel: „Der Hund beißt mir in die Wade.“
  • Frage: Wer oder was beißt mir in die Wade?
  • Antwort: Der Hund.
  • Also: Der Hund ist das Subjekt des Satzes.
 
  • Und was ist dann ein Objekt nochmal?
  • Es ist im Grunde genommen das gleiche „Spiel“ wie bei der Subjektfrage.
  • Nur dass wir nicht nur eine Objektart haben, sondern drei: Ein Genetivobjekt, ein Dativobjekt und ein Akkusativobjekt.
  • Beim Genetivobjekt fragen wir nach „wessen“, beim Dativobjekt nach „wem“ und beim Akkusativobjekt nach „wen oder was“ oder auch bei Fragen nach dem „wo“ oder „wohin“.

  • Beispiel: „Der Hund beißt mir in die Wade.“
  • Frage: Wem beißt der Hund in die Wade? Antwort: „Mir.“
  • Also: „Mir“ ist ein Objekt, und zwar ein Dativobjekt.
  • Und die Wade?
  • Frage: Was bzw. wohin (wohin steht im Deutschen mit Akkusativ) beißt mir der Hund?
  • Antwort: „In die Wade.“
  • Also: „In die Wade“ ist ein Objekt, und zwar ein Akkusativobjekt.
 
Und was hat das jetzt alles mit dem Passiv zu tun???
Antwort: Siehe ganz oben: Wenn mit dem Subjekt etwas „gemacht wird“, handelt es sich um einen Satz im Passiv.
  • Beispiel: „Der Hund beißt mir in die Wade.“
  • Frage: Macht das Subjekt (also der Hund) etwas oder wird mit dem Hund etwas gemacht?
  • Antwort: Der Hund (das Subjekt) macht selber etwas.
  • Also: Es handelt sich hierbei um einen Satz im Aktiv!
  • Beispiel: „Ich werde von dem Hund in die Wade gebissen.“
  • Frage: Macht das Subjekt (jetzt ist „Ich“ das Subjekt!) oder wird mit dem Subjekt etwas gemacht?
  • Antwort: Mit dem „Ich“ wird etwas gemacht. Ich werde nämlich gebissen.
  • Also: Es handelt sich hierbei um einen Satz im Passiv!
  •  
Andere Beispiele:
  • Ich trage die Tasche.“ (Aktiv)
  • („Ich“ ist das Subjekt, und das Subjekt macht etwas: Es trägt nämlich die Tasche.)
  • Die Tasche wird von mir getragen.“ (Passiv)
  • (Jetzt ist nicht mehr „Ich“ das Subjekt, sondern die Tasche! Und die Tasche macht hier nichts, sondern es wird etwas mit ihr gemacht: Sie wird nämlich getragen, und zwar von mir.)
 
Und was habe ich jetzt davon???
  • Inhaltlich kommt es zwar auf das gleiche heraus: Ob ich die Tasche trage oder ob die Tasche von mir getragen wird: In beiden Fällen habe ich die Tasche in der Hand und trage sie. Grammatikalisch aber ist es ein großer Unterschied.
  • Aber auch inhaltlich können natürlich Unterschiede auftreten.
  • So ist es doch ein Unterschied, ob ich sage: „Ich trage das Mädchen auf Händen.“ Oder ob ich sage: „Ich werde von dem Mädchen auf Händen getragen.“
  • Warum kann hier genau das Gegenteil gesagt werden? Weil beim letzten Beispiel das Subjekt und das Objekt nicht getauscht worden sind. Tauschen wir Subjekt und Objekt gegeneinander aus, dann bleibt die inhaltliche Aussage die gleiche, auch wenn der eine Satz ein Aktiv Satz ist und der andere ein Passivsatz.
 
Beispiel:
  • Ich trage das Mädchen auf Händen. (Aktivsatz, „Ich“ ist das Subjekt).
  • Das Mädchen wird von mir auf Händen getragen. (Passivsatz, jetzt ist „Das Mädchen“ das Subjekt).

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