Freitag, 24. August 2012

Grundlagen der Kommunikation

Die Kommunikation

Sender – Empfänger
  • Kommunikation verläuft stets zwischen dem Sender und dem Empfänger.
  • Der Sender encodiert (verschlüsselt) seinen Gedanken oder die Idee, die er mitteilen möchte in ein Zeichen, also in einen Code.
  • Dieser Code wird dann an den Kommunikationsempfänger übermittelt.
  • Zum Beispiel durch Sprache, durch Zeichen, durch einen Blick, eine Mimik etc.
  • Der Empfänger nimmt das oder die codierten Zeichen auf und muss diese jetzt decodieren, damit er die Idee oder den Gedanken des Senders überhaupt verstehen kann.
  • Die Reaktion des Empfängers macht ihn dann zugleich zum Sender. Und der ehemalige Sender ist nun der Kommunikationsempfänger.
  • Die Art, wie man nun kommuniziert, nennt man Kommunikationsstil.
  • Der Kommunikationsstil ist aber in Abhängigkeit zu sehen zum Persönlichkeitstypen und zu den jeweiligen Kommunikationserfahrungen. So kommuniziert zum Beispiel ein Baby aufgrund mangelnder Sprach- und Lebenserfahrungen anders als ein Erwachsener (meistens zumindest...)
  • Der Kommunikationsstil ist folglich abhängig von:
  1. der Disposition (Anteile dessen, was man mitbringt)
  2. den Persönlichkeitsanteilen
  3. von der Kommunikationserfahrung (dazu gehört auch das, was man erworben hat. z.B. eine autoritäre Erziehung) – Über­tragung in jede Kommunikation.

Kommunikationshierarchien:
 
Wenn man auf der gleichen Ebene kommuniziert, befindet man sich auf einer
  • symmetrischen Kommunikation (gleiche Ebene).
Wenn man auf einer ungleichen Ebene kommuniziert, befindet man sich auf einer
  • komplementären Kommunikation (auf nicht gleicher Ebene, z.B. Kind-Eltern).


Informationsgehalt einer Nachricht

Der jeweilige Informationsgehalt besteht nicht, wie man meinen könnte, allein aus der inhaltlichen Ebene, also dessen, was man rein inhaltlich sagt (eben nicht das, was man meint).
Eine Kommunikation wird klassischerweise eingeteilt in vier Ebenen (nach dem Vier Ohren Modell von Schulz von Thun).
1. Sachebene
2. Selbstoffenbarungsebene / auch Selbstkundgabe genannt
3. Beziehungsebene
4. Appellebene

Beispiel:

Nehmen wir den einfach erscheinenden Satz: "Es ist grün." (Situation, situativer Kontext: Ein Auto steht mit zwei Insassen an einer Ampel, die gerade grün zeigt.)
Der Beifahrer sagt nun zum Fahrer: "Es ist grün."
  • Sachinhalt: Die Ampel zeigt die Farbe grün an. Hier wird also "nur" die reine Inhaltlichkeit mitgeteilt.
  • Selbstoffenbarung: "Ich kann sehen, dass es grün ist, … wie schön." / "Ich bin ungeduldig. Die Ampel steht schon längst auf grün, ich wäre schon lange losgefahren". Hier teilt sich der Sender selbst die Erkenntnis mit, was das Grün der Ampel für ihn bedeutet.
  • Beziehung: "Ich bin schneller als Du." / "Ich passe für dich mit auf, damit du merkst, dass oder wann es grün ist." Hier stellt sich also der Sender in eine Beziehung zum Empfänger im Kontext, also im Zusammenhang mit der aktuellen Situation, dass es grün ist.
  • Appell: "Fahr los." / "Geh mal zum Augenarzt" / "Du kannst ja gar nicht Autofahren." Hier gibt der Sender dem Empfänger die Botschaft dessen, was er mit dem Satz "Es ist grün" eigentlich sagen will.


Empfänger
  • Der Empfänger nun unterliegt genauso dem Vier-Ohren-Modell. Denn er hört die Botschaft mit vier verschiedenen Ohren, also auf vier verschiedenen Ebenen.
  • Diese Ebenen sind aber unterschiedlich ausgeprägt. Auch hier gilt je nach der Disposition (siehe oben) und dem Persönlichkeitstypen oder dem Kontext, mit welchem Ohr er oder sie die Botschaft des Senders versteht.
  • Die Sachebene: "Ich nehme wahr, dass es grün ist, weil du es mit gerade sagst."
  • Die Selbstoffenbarungsebene: "Ich sehe selber, dass es grün ist." / "Danke, dass du es mir sagst, ich habe es ganz übersehen."
  • Die Beziehungsebene: "Wie redest du eigentlich mit mir." / "Wieso musst du mir erklären, wie man Auto fährt. Das kann ich selber."
  • Die Appellebene: "Willst du mir sagen, dass ich losfahren soll?" / "Willst du mir sagen, dass ich nicht Auto fahren kann?"
  • PS: Ein schwer Depressiver hört immer eher mit dem Beziehungsohr und versteht den Appell daher sehr selbstbezogen. Zum Beispiel: "Warum kritisiert er mich ständig? Er will sich von mir trennen."

Das Feedback
  • Ein Feedback meint keine Kritik (denn das nennt man dann auch Kritik!)
  • Ein Feedback ist nach Möglichkeit: neutral beschreibend, nicht bewertend!
  • Ein Feedback gibt eine "Ichbotschaft" (Also: Ich verstehe dich so, dass ...")
  • Ein Feedback meint das Wiederholen mit den eigenen Worten.
  • Ein Feedback sollte ein Interesse bekunden (seitens des Empfängers)
  • Ein Feedback sollte eine Wertschätzung gegenüber dem Sender beinhalten, also den Sender ernst nehmen und in dem Feedback konkret sein.
  • In einem Feedback geht es nicht um einen Veränderungszwang.

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